Theodor Wenge wurde am 20. September 1905 in Werne, Westfalen, geboren. Schon frühzeitig reifte in ihm der Wunsch, Bildhauer zu werden. Bereits im Alter von dreizehn Jahren machte er sich mit seinem zukünftigen Beruf vertraut.
Nach der Schulentlassung begann er beim Bildhauer Seliger in Sendenhorst eine Ausbildung als Steinmetz und Bildhauer, die er mit vorzüglichen Noten abschloss. Danach war er tätig als Steinmetz bei der Firma Steinweg in Werne. Wenge besuchte die Dortmunder Kunstgewerbeschule, vornehmlich als Schüler von Professor Pragdons, der seine schöpferische Begabung erkannte und wesentlich beeinflusste.
Ausgedehnte Studienreisen im In- und Ausland folgten.
Von 1933 – 1937 war Wenge als künstlerisch freier Mitarbeiter beim Lathener Bildhauer Hellerbernd tätig. Nach dessen Tod (1937) arbeitete Wenge als sein Nachfolger in Lathen weiter. Sein Schaffen wurde unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg, aus dem Wenge gesund nach Lathen zurückkehrte und seine Arbeit hier wieder aufnahm.
Wenge starb am 10. Mai 1966 im Kreiskrankenhaus Sögel. Zunächst fand er seine letzte Ruhestätte auf dem Lathener Friedhof. Heute befindet sich diese auf dem neuen Friedhof in Mettingen.
Als Bildhauer schuf Theodor Wenge ungezählte eindrucksvolle Arbeiten in Holz und Stein, Zeugen einer reinen und reifen Kunst. Aus der Erkenntnis heraus, dass allein ein künstlerisches Schaffen ihn kaum ernähren würde, erledigte er - ausgestattet mit ausgezeichneten handwerklichen Fähigkeiten – zunächst die von ihm als solche bezeichneten „Brotarbeiten.“ Aufgrund seiner fast beispiellosen Schaffenskraft blieb ihm dann noch Zeit, in zähem und kompromisslosem Ringen, seine eigenwilligen Vorstellungen in einer ihm eigenen Formsprache zu gestalten.
Im Laufe der Zeit machte er sich frei von der verbreiteten Auffassung, nur etwas abbilden zu müssen. Er wollte in seinen Arbeiten auch das Abstrakte herausstellen, dabei aber verständlich wirken.
Für seine einzigartigen nicht nur der religiösen Kunst zuzuordnenden Schöpfungen wählte er Thermenbereiche vielfältiger Art aus. Im Mittelpunkt stand dabei häufig der Mensch, in dem das emsländische Wesen erkennbar war.
(Quelle: Heimatverein Lathen)